Am Rande der Stadt Bludenz, im Gebiet des ehemaligen Antoniuswaldes, enstadt seit 1940 eine große Wohnsiedlung für die ausgewanderten Südtiroler.
Die Voraussetzungen für die seelsorgerische Betreuung der wachsenden Bevölkerung war schwierig, obwohl der damalige Stadtpfarre Dr. Adolf Amann schon an die Errichtung einer Kirche mit Priesterwohnung dachte.
Nach Kriegsende wurden die Pläne konkret und es konnte auf dem Grundstück der Familie Wachter (Geburtshaus des ehem. Borneo Missionars August Wachter) mit dem Bau der Kirche nach Plänen von Architekt Otto Linder, Stuttgart begonnen werden.
Sowohl die Finanzierung, als auch die Beschaffung von Baumaterial war eine Herausforderung, die jedoch überwunden werden konnten. Wohl auch, weil Dekan Amman in den letzten Kriegstagen einVersprechen gemacht hat. Wenn die Stadt Bludenz von Zerstörung bewahrt bliebe, würde er der Muttergottes eine Fatimakirche weihen.
So fügt sich heute der langgestreckte Kirchenbau gut in das Gesamtgelände der Südtiroler Siedlung ein. Ein halbrunder Vorbau empfängt den Besucher und durch eine Doppeltüre tritt man in das Innere. Seitliche Holz-Pilaster, eine Holzdecke und der geflammte Klinkerboden präsentieren sich gefällig und ansprechend. Die Fenster erhielten Figuralschmuck - Darstellungen Mariens als Königin der Patriarchen, Propheten, Apostel, Märtyrer und aller Heiligen.
Der Altar steht über sechs Stufen erhöht und besteht aus dunkelfarbigen Halleiner Marmor. Der Tabernakel ist vergoldet und mit dem Namenszug Jesus geziert. Die Altar-Rückwand nimmt das große Sgraffito-Gemälde des akad. Malers Karl Rieder, Schwaz ein. Es zeigt die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit und darunter ihre Verehrung durch die Engel. Hauptzierde ist aber die 2,20 m hohe Statue der Fatima-Madonna, eine Holzplastik von Bildhauer Franz Albertani, Bregenz.
Zwei Glocken, das eine zu Ehren des Heiligsten Herzens Jesu, das andere zu Ehren des Unbefleckten Herzens Mariens, wurde bei der Firma Graßmayr, Innsbruck, 1950 gegossen.
Am 8. September 1950 wurde die Weihe der Kirche unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Bischof Dr. Paulus Rusch vorgenommen.
(Text entnommen aus: 40 Jahre Fatimakirche, 30 Jahre Pfarre Herz Mariae, zusammengestellt von Peter Wagner)